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Von der Blauen Moschee bis zum Gewürzbasar – ein Rundgang durchs historische Istanbul

Der erste Morgen in Istanbul – H wurde standesgemäss um ca 5:30 Uhr vom Muezzin geweckt. Die zahlreichen Ohrenstöpsel, die wir bei Ankunft im Hotelzimmer vorfanden, lagen noch unbenutzt in ihren Verpackungen! Der Rest der Familie liess sich aber davon nicht beeindrucken und schlief noch munter weiter…

Das Aufwachen zog sich ein wenig in die Länge, waren doch alle von den Strapazen des Vortages noch ein wenig müde. Nach einem leckeren Hotellfrühstück war es dann endlich soweit, und wir machten uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zur Historie Istanbuls. Dank der zentralen Lage des Hotels waren wir bereits in wenigen Minuten bei der Haga Sophia, einem weltberühmten Kunst- und Architekturmuseum, das jedoch – wie so viele Museen in der Welt – montags geschlossen hat. Wir bestatteten dann erstmal der Blauen bzw. Sultan-Ahmed-Moschee einen Besuch ab. Entgegen allen Vermutungen mussten wir überhaupt nicht lange anstehen, und somit war es auch nicht übermässig voll. B und T passten sich dem hiesigen „dress code“ an, und die Schleier passten ihnen so gut, dass sie sie auch nach dem Moscheebesuch lange nicht ablegen wollten (vor allem praktisch bei Nieselregen!!). Der Moscheebesuch war sowohl für uns Erwachsene als auch für unsere Jüngste eine Premiere. L war mit seiner Schulklasse bereits in einer Moschee in unserer Heimatstadt gewesen, aber die war natürlich bei weitem nicht so gross und beeindruckend wie die heutige Moschee. Auf unserem Weg durch die Altstadt Istanbuls kamen wir noch an einer anderen etwas kleineren Moschee vorbei, an der die meisten Touristen nur vorbeigingen. Dort gab es keine Schlangen am Eingang, und in den Regalen für die Schuhe waren fast alle Fächer leer, genauso wie fast die ganze Moschee. Die Atmosphäre war eigentlich noch schöner als beim Besuch der Blauen Moschee kurz davor, und wir genossen einen Augenblick der Ruhe und der Stille.

 Nach dem Moscheebesuch zogen wir weiter durch die endlosen Strassen und Gassen zum Grossen Basar, vorbei an leckeren Schaufensterauslagen und vielen Souvernirshops, in denen L am liebsten mit unbegrenztem Kredit eingekauft hätte… Der Grosse Basar war eine Herausforderung, wollten wir doch keines der Kinder verlieren! Vermutlich kann es noch voller werden, als es das heute schon gewesen war, aber uns reichte es vollkommen, und man musste schon immer genau aufpassen, wo sich die anderen befanden. Zu kaufen gab es vieles, wenngleich sich die Läden nach einer Weile immer zu wiederholen schienen. Der Basar ist extrem gross, und es ist leicht, sich zu verlaufen (Es gibt aber wohl eine entsprechenden App fürs Smartphone, wie auf Plakaten zu lesen war – vielleicht gar keine so schlechte Idee!!). Wenn wir da an unsere kleine, überschauliche Markthalle von früher in Moabit zurückdenken…

Irgendwann war es dann auch genug, und wir traten den Nachhauseweg zum Hotel an. Inzwischen war das befürchtete Regenwetter in Istanbul angekommen, und es nieselte leicht.  Im Hotel gab es inzwischen wieder Mezze, so dass wir uns erst einmal ums leibliche Wohl kümmerten, bevor wir dann nach einer kleinen Pause dem hauseigene Mini-Spa einen Besuch abstatteten. Wir hatten das Hotel u a wegen des kleinen Pools ausgewählt, da es einfach schön ist, die Tagesausflüge für eine kurze Zeit mitten am Tag unterbrechen und  uns ein wenig ausruhen zu können. Es gibt dort selbst ein türkisches Bad, wenn auch nur sehr kleines im Vergleich zu den richtigen türkischen Bädern in der Stadt, aber immerhin. Es ist eine Wohltat auf dem heissen Marmor zu sitzen und die Wärme in sich aufzunehmen. Den Kindern gefällt natürlich vor allem, dass man dort „planschen“ und sich das heisse (oder auch mal kalte) Wasser über den Kopf kippen kann, ohne Rücksicht darauf nehmen zu müssen, dass es nach allen Seiten spritzt!

Nach dem Badespass machten wir uns dann noch auf zum Mısır Çarşısı, dem Ägyptischen Basar oder auch Gewürzbasar genannt. Dort gefiel es uns eigentlich besser, als auf dem Grossen Basar, da er nicht so gross (!) war und insgesamt ein wenig übersichtlicher. Auch waren die Stände mit den vielen Gewürzen und anderen Köstlichkeiten noch mehr was für die Sinne, als die Handelswaren im Grossen Basar. Auf dem Nachhauseweg suchten wir uns dann noch ein kleines, einfaches Restaurant in der Nähe unseres Hotels. Die Speisekarte war zum Glück mit Bildern ausgestattet, so dass man zumindest ungefähr wusste, was man bestellte. Das Essen war gut und für unsere skandinavischen Verhältnisses extrem preiswert (83 TL). So gesättigt ging es dann direkt zurück ins Hotel, da wir für diesen Tag genug an Eindrücken zu verarbeiten hatten.

 

7 Kommentare

  1. Nach Istanbul möchten wir auch unbedingt mal reisen. Aufgrund der Lage dort, nehmen wir aber im Moment eher Abstand davon. 🙁 Sehr schade, denn deine Bilder sehen toll aus und machen Lust die Stadt zu besuchen. Hoffen wir mal das es sich dort bald wieder etwas entspannt. 🙂

    LG Peggy

    • Hallo Peggy,
      vielen Dank für deinen Kommentar hier auf unserem Blog. Istanbul ist eine wunderbare Stadt, und dass man von einem Besuch im Moment Abstand nimmt, stimmt mich eigentlich sehr traurig. Uns ist es aber auch gerade zu unruhig… hoffentlich beruhigt sich die Lage bald wieder. Die Stadt ist wirklich einen Besuch wert… nicht nur einen!!
      LG aus dem hohen Norden,
      Hartmut

  2. Gemein. Ich liebe das türkische Essen und auch den Tee. Oh. Ich könnte direkt losfliegen 🙂
    Ach gerade fällt mir ein. Probiert doch mal an einen der Imbisse, das Lamm- oder Hammelfleisch (falls ihr es mögt) was in so n Brot gemacht wird. Als Snack zwischendurch. Unglaublich aromatisch und lecker. 🙂
    Wie lange seid ihr eigentlich insgesamt da??
    P.S. Mir hat der Gewürzbasar auch besser gefallen. War auch nicht so aufdringlich dort. Und wir haben uns Pistazien mitgenommen.

    • Wir können verstehen, dass du gerne gleich wieder hierher kommen würdest – uns gefällt es hier auch sehr! Sind gestern und heute viel durch die Stadt gelaufen… bis die Socken qualmten. Lokma haben wir inzwischen auch probiert – vielen Dank für den Tipp, war richtig lecker (kam v a bei den Kids gut an!!).
      Wir haben insgesamt 6 Tage hier in Istanbul, keinen Tag zu viel. Mit Kindern muss man ja auch immer wieder das Tempo drosseln, obwohl unsere sehr gut mithalten können und sich selten beschweren. Sie finden es eben auch spannend, genaue wie wir Erwachsene. Manche Dinge werden wir wohl nicht schaffen, aber dann bleibt ja auch noch etwas fürs nächste Mal!!!

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