rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay
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Neuseeland: Tasman und Golden Bay – unsere persönlichen Highlights

„Nach unserer Pensionierung werden wir in die Golden Bay ziehen…“, das hat mal ein Freund aus meiner Kindheit gesagt, der schon seit über einem Jahrzehnt mit seiner Familie in der Tasman Bay wohnt. Das war bevor wir zum ersten Mal in im äußersten Norden der neuseeländischen Südinsel gewesen waren. Inzwischen können wir die Vorstellung, sich in der Tasman und Golden Bay zur Ruhe zu lassen, ganz gut nachvollziehen. Wenn da nur nicht die verflixten Sandflies wären…

Nelson – die älteste Stadt der neuseeländischen Südinsel

Bereits 2011 waren wir von der Gegend nördlich von Nelson begeistert. Damals verbrachten wir einen Nachmittag auf Moturoa/Rabbit Island bevor wir unsere Freunde in Richmond besuchten. Wir genossen unter anderem die tollen, weitläufigen Sandstrände, und wir können verstehen, dass die Bewohner der Tasman Bay hier gerne ihre freie Zeit verbringen.
Auch an Nelson haben wir bereits seit unserem ersten Besuch schöne Erinnerungen. Im dortigen i-Site buchten wir damals unter anderem spontan eine Hüttenübernachtung für eine zweitägige Wandertour durch den Abel Tasman Nationalpark. Und „neulich“ waren wir dort im Zirkus – irgendwie ist hier immer etwas los, obwohl die Uhren in dieser Gegend allgemein eher ein wenig langsamer gehen als in anderen Teilen des Landes.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Rabbit Island

2011 auf Rabbit Island.

Sehr empfehlenswert ist auch ein Abstecher zur nahegelegenen Rotokura/Cable Bay, die ihren Namen Neuseelands erstem Überseekabel verdankt, das von hier nach Australien verlegt und von 1876 bis 1917 in Betrieb war.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Cable Bay

Cable Bay

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Cable Bay

Wer noch mehr über die schöne Stadt Nelson erfahren möchte, sollte sich mal auf dem Blogg der Weltwunderer umsehen, da gibt es zum Thema Nelson und Umgebung eine ganze Menge Insider-Tipps.

Motueka, Kaiteriteri und Marahau

Wenn man von Nelson auf dem Highway 60 weiter gen Norden fährt, kommt man in die kleine Stadt Motueka. Dort gibt es eigentlich alles, was man braucht – und noch ein wenig mehr. Motueka ist ein guter Ort, nochmal seine Vorräte aufzustocken, bevor man zum nahegelegenen Abel Tasman Nationalpark oder weiter zur Golden Bay aufbricht. Hier findet man alle einschlägigen neuseeländischen Lebensmittelläden wie auch eine europäische Bäckerei, Tankstellen und alles, was man sonst noch so braucht. Zum Beispiel eine Post, wo wir letzten Dezember unser Auto angemeldet haben und gut sortierte Angel- und Campingläden. Auf dem wöchentlichen Sunday Market habe ich mir für $10 einen Sonnenhut gekauft, der mich die gesamten 9 Monate unserer Familienauszeit begleitet hat sowie ein wohlriechendes als auch einigermaßen wirksames Antimückenmittel aus lokaler Produktion. Paul, der Chef persönlich, stand am Stand und hat seine Ware an den Mann bzw. die Frau gebracht. Man wird in Motueka eigentlich immer fündig. Wer den sonntäglichen Markt verpassen sollte, hat zumindest die Chance, bei den vielen lokalen Gemüse- und Früchteanbauern entlang der Straße einzukaufen – locally produced! Wir haben es genossen Ende Dezember unsere Brombeeren selber zu pflücken aus denen dann ein Real Fruit Ice Cream gezaubert wurde – in real-time sozusagen!

Marahau – am südlichen Ende des Abel Tasman Nationalparks

Wenn man nach Motueka weiter direkt nach Norden fährt und den Highway 60 nach einigen Kilometern in Richtung Marahau verlässt, wird die Straße mit der Zeit immer kurviger. Nach einigen Kilometern kommt man dann nach Kaiteriteri, bekannt für seinen wunderschönen Sandstrand. Hier tummeln sich in der Saison sowohl ausländische wie neuseeländische Touristen. Da kann es schon mal ein wenig voll werden (so groß ist der Strand ja auch nicht).
Zum Glück kann man hier auf die Little Kaiteriteri Beach ausweichen, wo es eher ein wenig ruhiger zugeht. Selbst an Weihnachten war hier nicht wirklich viel los. Und dann ist in der Nähe noch die Split Apple Rock Beach, die zumindest bei Flut keinen wirklich großen Sandstrand hat, aber dafür auch eher weniger Besucher anzieht.

58 Grad Nord - Neuseeland - Tasman Bay - Little Kaiteriteri Beach

Little Kaiteriteri Beach am 25. Dezember – nicht wirklich viel los…

58 Grad Nord - Neuseeland - Tasman Bay - Split Apple Rock

Der berühmte Split Apple Rock

58 Grad Nord - Neuseeland - Tasman Bay - Split Apple Rock

Split Apple Rock Beach

Folgt man der kurvigen Straße weiter, zuerst die Hügel hinauf und nach ein paar weiteren Kilometern wieder hinunter zum Meer gelangt man nach Marahau, dem südlichen Tor zum Abel Tasman Nationalpark. Auch hier gibt es einen schönen Strand, ein Restaurant und einen Campingplatz. Dort parkten wir 2011 für ein paar Tage unseren Camper und brachen von dort unter anderem zu unserer Wandertour im Abel Tasman Nationalpark auf.
In den fünf Monaten Neuseeland haben wir zweimal Freunde ganz in der Nähe besucht und durften einige Tage hier in der Gegend verbringen. Ein kurzer Besuch am Strand von Marahau war da immer eine beliebte Abwechslung. Auch gibt es dort den Fat Tui Burger, wo auch bereits Bloggerkollege Thomas Gutmann vor einigen Jahren den für ihn besten Hamburger Neuseelands gegessen hat. Ich weiß nicht, ob ich so weit gehen würde, aber die Burger waren schon ziemlich lecker – keine Frage!

58 Grad Nord - Neuseeland - Tasman Bay - Marahau Beach

Marahau Beach

Tageswanderungen im Abel Tasman Nationalpark

Marahau – der südliche Einstieg in den Abel Tasman Nationalpark

Der Abel Tasman Nationalpark hat uns bereits vor sieben Jahren echt geflasht! Wir hatten große Pläne für unseren erneuten Besuch. Eigentlich wollten wir den gesamten Abel Tasman Coast Track ablaufen. Hatten wir doch unter anderem dafür eigens unsere beiden Zelte, Schlafsäcke und Isomatten um die halbe Welt transportiert. Im Dezember hat uns dann zum einen die Hochsaison einen Strich durch die Rechnung gemacht und auch unsere Angst in Auckland keine Wohnung zu finden, weshalb wir früher als gewollt nach Auckland weitergefahren sind.

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Southern Entrance

Der südliche Startpunkt des Abel Tasman Coast Track

Aber für zwei Tagestouren hat es dann doch gereicht. Von Marahau aus kann man wie gesagt, den Park vom Süden aus erkunden. Vom dortigen Parkplatz machten wir eher einen Spaziergang als eine Wanderung. Wir liefen einfach drauf los und kamen nach einigen Kilometern zur Apple Tree Bay, wo man es sich am wunderschönen Sandstrand gemütlich machen kann. Hier kann man auch zelten, braucht aber natürlich wie für alle anderen Übernachtungsplätze eine Permit. Die allgegenwärtigen Sandflies trüben ja immer ein wenig die Idylle und man ist für jeden Windzug dankbar, der die kleinen Biester wegbläst.
Für uns ging es dann an jenem Tag nicht mehr weiter, obwohl wir es schon ein wenig bereuten, nicht mit Zelt & Co. losgezogen zu sein.

58 Grad Nord - Neuseeland - Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track

Der südliche Abel Tasman Coast Track – hier kann man sich wohlfühlen!

Der ruhige Norden des Abel Tasman Nationalparks

Der nördliche Teil des Parks loht wirklich einen Besuch. Im Vergleich zum relativ leicht zugänglichen Süden ist es hier viel ruhiger, und man trifft selbst in der Hochsaison um Weihnachten und Neujahr nur wenige Wanderer. Eine Straße führt bis zum Parkplatz in der  Wainui Bay, die man ab Takaka auf dem Abel Tasman Drive erreicht. Man fährt an der Küste entlang bis zu einem Abzweig, von wo die Hauptstraße weiter nach Totaranui führt. Hier biegt man links auf einen kleinen Weg ab, um nach einigen Kilometern in die Wainui Bay und zum nördlichen Startpunkt des Abel Tasman Coast Track zu gelangen (großer Umsonstparkplatz, wo aber Übernachtungen im Campervan verboten sind).

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Whariwharangi Bay Hut

Whariwharangi Bay Hut – ein ehemaliges Farmhaus von cirka 1896

Von hier aus kommt man nach knapp sechs Kilometern und cirka 1.5-2 Stunden wandern zur DOC Hütte in der Whariwharangi Bay. Wir hatten hier für die Tage um den Jahreswechsel  eine lose Verabredung mit dem dortigen DOC-Ranger Craig. Und wir hatten Glück und Craig war gerade vor Ort. So bekamen wir einen kleinen Einblick in den Alltag eines DOC-Rangers. Unter anderem durften wie zum ersten Mal ausgewachsene Weta-Langfühlerschrecken aus der Nähe betrachten und das Innere einer Opossumfalle beäugen, die ja zu Tausenden im Park verteilt sind.

Whariwharangi Bay Hut - DOC Ranger Possum Trap

DOC Ranger Craig erklärt die Opossumfalle

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Whariwharangi Bay Beach

Whariwharangi Bay Beach

Nach unserem Besuch bei Craig gingen wir zuerst am wunderschönen Strand der Whariwharangi Bay entlang, um dann die Hügel hinaufzustapfen, was bei den Temperaturen Ende Dezember schon recht anstrengend war.
Dann ging es immer weiter durch native bush und Kanukawälder bis man oben auf dem höchsten Punkt des Costal Tracks angekommen ist. Von da aus kann man entweder weiter zur Mutton Cove (Zeltplätze!) gehen oder man biegt hier ab Richtung Separation Point, den man nach cirka einer weiteren Stunde erreicht. Kurz vor dem Ziel öffnet sich der Wald und man kann von hier das wunderschöne Panorama genießen. Zum eigentlich Separation Point, wo Tasman und Golden Bay aufeinandertreffen, geht es dann nochmal ein paar Hundert Meter steil nach unten. Von hier oben hörten wir schon lautes Vogelgeschrei, und sahen auch einen einzelnen Tölpel durch die Lüfte gleiten. Weiter unten mussten wir dann aber feststellen, dass das Vogelgeschrei aus großen Lautsprechern kam und der Rest der Tölpelkolonie hier aus großen Plastikattrappen bestand. Das DOC versucht hier anscheinende, seit einigen Jahren eine Tölpelkolonie anzusiedeln.

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Separation Point

Separation Point

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Separation Point - Gannets

Die Plastik-Tölpel bei Separation Point

Nach der doch recht anstrengenden Wanderung von Wainui Bay hatten wir uns hier aber wirklich eine längere Pause verdient. Die Aussicht ist eine Wucht und bei schönen Wetter kann man es hier schon eine Weile aushalten. Wir hatten Glück und konnten eine Seerobbe mit ihrem Jungen beobachten.

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Amazing View

… und immer wieder diese wunderschönen Aussichten!

Wenn man nicht den gleichen Weg wieder zurückgehen möchte, kann man von hier aus zur Mutton Cove hinunter wandern und über einen Inlands-Loop zurück zum Coast Track laufen. Man trifft dann wieder auf dem Sattel zwischen Mutton Cove und Whariwharangi am Abzweig zum Separation Point auf den ursprünglichen Track. Uns waren es dann die Extrakilometer nicht wert, da wir ja noch so einige Stunden bis zur Wanui Bay vor uns hatten. Außerdem wollten wir nochmal einen kleinen Stopp in Whariwharangi einlegen.

Totaranui – Erholung für die ganze Familie inmitten des Abel Tasman Nationalsparks

In Totaranui haben wir 2011 ein paar wunderbare und erholsame Tage verbracht. Von hier kann man natürlich auch Tageswanderungen entlang des Abel Tasman Coast Track machen. Man kann es aber auch sein lassen und einfach am Strand dort den Tag genießen. Wir konnten es uns auch dieses Mal nicht nehmen lassen, zumindest einen Tagesausflug nach Totaranui zu machen. Natürlich hätten wir gerne dort unsere Zelte aufgeschlagen, aber zum einen war es so kurzfristig Ende Dezember nicht möglich, noch einen freien Platz zu bekommen. Und zum anderen wartete unser kleines Ferienhaus in Tata Beach auf uns. Die letzten Kilometer nach Totaranui sind ja nur gravel road, aber selbst mit einem über sieben Meter langen Campervan gut zu meistern.

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Totaranui Beach

Totaranui Beach im Abel Tasman Nationalpark

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Totaranui Beach - Water Taxi

Hierhin kann man auch mit dem Wassertaxi fahren.

Tipp: Zwischen dem Wanui Bay Car Park und Totaranui verkehren auch Busse, so dass man sein Auto am einen Ende parken und dann die Tour Whariwharangi – Separation Point bis Totaranui verlängern kann. Am Ende der Tour lässt man sich dann bequem mit dem Bus zum Ausgangspunkt zurückbringen. Für die aktuellen Anbieter und Buszeiten einfach mal „bus wainui bay to totaranui“ googeln!

Mangarakau – off the beaten track

Wem die Golden Bay noch nicht einsam genug ist, sollte unbedingt einen Abstecher nach Mangarakau machen. Mangarakau liegt im nördlichen Teil des Kahurangi Nationalparks und südlich des Whanganui Inlets.
Man fährt auf der Hauptstraße weiter gen Norden, vorbei an Collingwood und bis Pakawau, wo man von der Hauptstraße nach Westen abbiegt. Nun folgt man der Straße, die sich dann südlich des Inlets weiter in Richtung Südwesten bis zur Westküste schlängelt. Der Weg ist zum größten Teil gravel road und war für unseren kleinen 4WD-Kombi kein Problem. Aber ich denke, auch mit einem größeren Camper wäre es letztendlich kein Problem gewesen, die Straße zu befahren. Zumindest bei trockenen Straßenverhältnissen.

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Kahurangi National Park

Auf dem Weg in den Kahurangi Nationalpark

Der Weg führte immer wieder über Brücken vorbei an unzähligen blühenden Pōhutukawa-Bäumen, dem New Zealand Christmas Tree.  Auf dem Hinweg herrschte Ebbe, und die meisten Seitenarme des Inlets waren leer gelaufen, die sich erst auf unserem Rückweg und mit aufkommender Flut wieder mit Wasser füllten. Allein schon für die Fahrt lohnt sich der Ausflug nach Mangarakau.

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Kahurangi Nationalpark - Whanganui Inlet

Whanganui Inlet

Cirka 30 Kilometer nach dem Abzweig von der Hauptstraße in Pakawau kommt man in den eigentlichen Ort Mangarakau. Dort ist die Straße wieder für einen guten Kilometer asphaltiert. Auf dem Rückweg machten wir dort Halt im „The Nugget Café“ (Achtung: unbezahlte Werbung!), ein uriges, gemütliches Café irgendwo im Nirgendwo!! Da gab’s leckeren Kuchen, Muffins und natürlich Kaffee. Nun ja, und auch den Sandflies gefiel es dort, fanden sie doch zahlreich den Weg ins Café, wo sie sich genüsslich auf mich stürzten anstatt auf den Kuchen!

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Nugget Café

Das Nugget Café in Mangarakau

Noch ein paar Kilometer weiter die Straße entlang kommt man zum Paturau River, wo man entweder noch ein gutes Stück weiter an der Küste entlang in den Kahurangi Nationalpark hineinfahren kann. Oder man nimmt den Abzweig gleich nach der Brücke und fährt zur Paturau Beach raus. Hier ist wirklich nichts los. Außer drei Campern und ein paar Kiwis, die mit ihren Quad-Bikes am Strand herumfuhren, war hier niemand. Hier kann man self-contained und umsonst übernachten. Wir ließen uns eine Weile am Strand die steife Brise um die Nase wehen und machten uns dann wieder auf den Rückweg. Eigentlich hätte man hier am liebsten auch mal wieder seine Zelte aufgeschlagen, aber wir hatten uns am Morgen ja kurzfristig für eine Nacht in einem Airbnb in Collingwood eingebucht.

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Paturau Beach

Die rauhe Westküste – Paturau Beach

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Paturau Beach

Self-contained Camping in Paturau

58 Grad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Abel Tasman Coast Track - Paturau Beach

Paturau Beach – hier war echt nichts los…

Tipp: Wenn man dem Trubel mal so wirklich entfliehen möchte, ist das Mangarakau Wetland genaue die richtige Wahl. Folgt man nach Paturau Beach der Straße noch weiter nach Süden, gibt es zwei weitere Campingmöglichkeiten (am Anatori River oder am Ende der Straße am Turimawiwi River).  In Mangarakau selbst gibt es zwei Übernachtungsmöglichkeiten 

Collingwood

Der kleine Ort Collingwood in der nordwestlichen Ecke der neuseeländischen Südinsel ist eigentlich nichts Besonderes. Und doch war er mir seit unserem ersten Besuch dort vor sieben Jahren sehr schön in Erinnerung geblieben. Von daher freute ich mich, dass wir dort ein Airbnb fanden, dass uns zumindest für eine Nacht beherbergen konnte.
Unser Airbnb war ein kleines aber geräumiges Häuschen, das in einem wunderschönen Garten direkt neben der Hauptstraße noch ein wenig oberhalb der Ortsmitte lag. Und die freundlichen Besitzer wohnten gleich nebenan.
Obwohl Collingwood nicht besonders groß ist, gibt es hier mehrere Cafés. Im gemütlichen Courthouse Café (Achtung: unbezahlte Werbung!) hatten wir bereits vor sieben Jahren im Garten gesessen. Die Atmosphäre in diesem kleinen Ort ist einfach sehr entspannt. Das hat auch Julia vom Blog Jäger der verlorenen Schmatzes vor einigen Jahren festgestellt.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Collingwood - Pōhutukawa tree

Pōhutukawabaum in Collingwood. Weihnachten in der Golden Bay.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Collingwood Beach

Am Strand bei Collingwood.

Trotz der Weihnachtsferien war es in Collingwood so ruhig wie 2011 im Februar. Auch am Strand trafen wir nur einige vereinzelte Spaziergänger und Angler. Zwischen dem relativ lebendigen Takaka und der Touristenattraktionen ein paar Kilometer weiter nördlich scheint sich Collingwood immer noch seine entspannte Atmosphäre erhalten zu haben.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Farewell Spit View

Der Ausblick über das Spit vom gleichnamigen Café aus.

Von Collingwood kann man unter anderem Touren zum nahegelegnen Farewell Spit unternehmen. Wir haben das weder damals noch bei unserem letzten Besuch gemacht, aber ich kann mir das schon ganz schön vorstellen. Einen Besuch am Café am Farewell Spit sollte man sich aber schon gönnen. Die Aussicht auf die sandige Landzunge ganz im Nordosten der Südinsel ist einmalig schön. Wer nicht mit einer Tour auf die Nehrung fahren will, kann sich auch zu Fuß dorthin begeben. Wir sind nicht die ganzen 26 Kilometer bis zur Spitze gelaufen, sondern gaben uns vor sieben Jahren mit ein paar wenigen Kilometern zufrieden. Wir genossen lieber die Sonne und den Strand!

Update 30.11.2019: Leider ist das schöne Café am Farewell Split letzte Nacht komplett abgebrannt…  Wir können nur hoffen, dass es in irgendeiner Form wieder aufgebaut wird, das dem einzigartigen Platz gerecht wird.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Farewell Spit

Farewell Spit in der Golden Bay

Leider hat das Farewell Spit traurige Berühmtheit erlangt, weil dort immer wieder Wale stranden und verenden, trotz großer menschlicher Anstrengung, die Tiere wieder zurück ins Meer zu bringen.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Farewell Spit - Whale Stranding 2011

Seit 2011 sind leider weitere Wale hier gestrandet…

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Farewell Spit - Whale Stranding 2017

… so dass auch einige neue Bilder seit damals dazu gekommen sind.

Wharariki Beach – unser Lieblingsstrand auf der Südinsel

Wenn man auf der neuseeländischen Südinsel bis zum Farewell Spit geschafft hat, dann ist es auch nicht mehr weit bis Wharariki Beach. Diesen traumhaften Ort haben wir im neuseeländischen Sommer 2011 in unsere Herzen geschlossen. Damals kamen wir am Nachmittag dort an, nachdem wir noch beim nahegelegenen Cape Farewell waren, dem nördlichsten Punkt der neuseeländischen Südinsel.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Cape Farewell

Cape Farewell – ganz im Norden der Südinsel

Wir stellten unseren Camper auf den damals gerade im Aufbau begriffenen Campingplatz ab und machten uns auf den cirka 30-minütigen Weg zum Strand. Der Weg führt anfangs über Schafweiden, die ein wenig an das Auenland aus Herr der Ringe erinnern. Irgendwann gehen die grünen Hügel dann in Sanddünen über, hinter denen sich dann der riesige Strand offenbart.  Welch ein Anblick! Auch nach sieben Jahren hatte Wharariki nichts von seiner Faszination für uns eingebüßt. Die Kinder hatten noch genauso viel Spaß, die Dünen hinunter zu hüpfen wie damals.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wharariki Beach - Drone View

Vielleicht DER schönste Strand Neuseelands, auf alle Fälle aber der eindrucksvollste!

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wharariki Beach - Now and Then

Wharariki Beach begeistert – auch nach fast sieben Jahren wieder!!!

Auch kamen wir wieder in den Genuss, Robben und deren Babies beim Baden zu beobachten und machten einen ausgiebigen Spaziergang in die nordwestlichste Ecke des Strandes. Dies ist wirklich eine ganz besonderer Ort Neuseelands, und ich hoffe, dass wir noch nicht zum letzten Mal dort gewesen sind…

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wharariki Beach - Archway Islands

Wharariki Beach und zwei der vier Archway Islands.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wharariki Beach - Seal

Die Robben fühlen sich hier in Wharariki sehr wohl…

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wharariki Beach - We at the beach

… und wir auch!

Tipp: Für das optimale Erlebnis sollte man Wharariki Beach cirka zwei Stunden vor und nach der Ebbe besuchen. Erst zur Ebbe offenbarte sich die ganze Größe des Strandes, den man übrigens auch auf dem Pferderücken genießen kann. Die aktuellen Gezeiten für die Region findet man zum Beispiel HIER
rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wharariki Beach - Drone View

Wharariki Beach von oben mit Archway Islands!

Takaka, Te Waikoropupu Springs und Tata Beach

Bei den Hippies in Takaka

Für den Jahreswechsel hatten wir uns über Airbnb in einem kleinem Strandcottage in Tata Beach eingemietet. Tata Beach liegt von Takaka ungefähr auf halbem Weg zum Abel Tasman Nationalpark. Unsere Tagestour im nördlichen Teil des Abel Tasman und den Tagesausflug nach Totaranui haben wir von dort aus gestartet.

Außerdem ist es wie gesagt nicht weit nach Takaka, eine kleine, echt nette Stadt – und das Zentrum der Golden Bay! Was Motueka für die nördliche Tasman Bay ist, ist Takaka für die Golden Bay. Wenn man erstmal die kurvigen Straßen der Takaka Hills hinter sich gelassen hat, gelangt man recht schnell in diesen kleinen, gemütlichen Ort, der auch ein wenig als Hippiestadt „verschrien“ ist. Bei unserem letzten Besuch in der Golden Bay kamen wir – wie so oft – mit dem letzten Tropfen Benzin nach Takaka („ach das reicht schon noch… geht ja dann am Ende nur den Berg runter…“).
Wir schwelgten bei unserem Besuch dort in Erinnerungen… und aßen unter anderem im Wholemeal Café (Achtung: unbezahlte Werbung!!) zu Mittag. Dort wollten wir nämlich außerdem kurz bei einer schwedischen Familie Hej sagen, die schon seit vielen Jahren zwischen Neuseeland und Schweden hin und herpendelt und deswegen vor einigen Jahren im schwedischen Fernsehen figurierten. Die Mama der Familie hatten wir vor Weihnachten beim Einkaufen in Motueka getroffen (und natürlich sofort erkannt). Ihr Mann arbeitete als Barista im Wholemeal Café, und ihre Tochter half an jenem Tag im Dezember im Eisstand des Cafés aus. Wir tauschten uns ein wenig aus über das Leben in Neuseeland aus und zogen dann mit einem großen, leckeren Eis in der Hand weiter.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Takaka

Bunter „Hippie-Ort“ Takaka

Te Waikoropupū Springs

Ein kurzer aber definitiv lohnender Abstecher von Takaka aus sind die Quellen von Te Waikoropupū. Das Wasser, das hier aus der Erde strömt, wird zu den reinsten Quellwassern der Erde gezählt. Nur in der Antarktis soll es noch reineres Wasser geben als hier. Die Wassermenge, die dort täglich austritt, wird anscheinend von den Gezeiten beeinflusst, obwohl es keine (bisher!) nachgewiesene direkte Verbindung zum Meer gibt (die Quellen liegen sogar cirka 50 Meter über dem Meeresspiegel). Offensichtlich hängt es irgendwie mit der Bewegung der Erdkruste zusammen, die sowohl von den Gezeiten als auch den Gravitationskräften der Sonne und des Mondes beeinflusst werden. Abgesehen vom kristallklaren Wasser ist Te Waikoropupū auch ein spirituell wichtiger Ort für die Maori.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Te Waikoropupū

Das kristallklare Quellwasser von Te Waikoropupū

Seit 2011 hat man hier den Parkplatz ausgebaut und unter anderem große Informationstafeln aufgestellt. Damals trafen wir hier eine DOC-Rangerin, die uns erzählte, dass man in ihrer Kindheit hier in der Nähe noch baden durfte. Das ist aber heutzutage natürlich strengstens verboten. Und nicht nur das, jeglicher Kontakt mit dem Wasser ist untersagt.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Te WaikoropupuSo zwischen den Feiertagen zum Jahreswechsel war hier schon eine Menge los, und wir waren froh, keinen Parkplatz für einen großen Camper suchen zu müssen. Auf schönen bequemen und auch kinderwagentauglichen Wegen läuft man hier durch Mānuka- and Kānukawald an den klaren Quellen entlang. Ein durchaus lohnenswerter Besuch, wenn auch kein Geheimtipp!

Tata Beach

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Tata Beach

Trotz Hauptsaison recht ruhig hier in Tata Beach…

20 Kilometer ausserhalb Takakas liegt Tata Beach, wo wir den Jahreswechsel 2017/18 verbracht haben. Es war reiner Zufall, dass wir dort noch kurzfristig eine Unterkunft bekommen haben. Der Ort besteht zum größten Teil nur aus Sommerhäusern und ist auf dem Weg zum Abel Tasman mit seiner Lage auf der anderen Seite der kleinen Ligar Bay leicht zu übersehen. Hier gibt es einem schönen langen Sandstrand. Trotz Hauptsaison war es ziemlich ruhig und für uns der ideale Ausgangspunkt für Unternehmungen in die nahe Umgebung wie der nördliche Teil des Abel Tasman Nationalparks oder Totaranui.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Tata Beach

Unsere Bleibe in Tata Beach.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Tata Beach

Was machen die Kiwis am 1. Januar in Tata Beach?

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Tata Beach - Kingfisher

Dieser Kingfisher besuchte uns recht häufig im Garten unseres Cottages in Tata Beach!

Und wenn man eh schon nach Totaranui oder Wainui Bay unterwegs ist, sollte man unbedingt einen Ausflug zu den Wainui Falls machen. Wir waren inzwischen bereits zweimal dort, zuletzt am Silvestertag 2017. Ich wage mal zu behaupten, dass der Wainui Falls Track eine der besten short walks in dieser Gegend ist. Gerade auch mit (kleinen) Kindern ist dieser Weg gut zu schaffen.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wainui Falls - Suspension Bridge

Die Hängebrücken sind die Kinder bereits vor sieben Jahren gerne gegangen.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wainui Falls 2011

Wainui Falls im Februar 2011

Die Wainui Falls erreicht man nach einer recht einfach Wanderung auf guten Wegen, die durch typischen neuseeländischen Regenwald führen. Man kommt recht nahe an den Wasserfall heran.

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wainui Falls - Rain Forest

Nach fast sieben Jahren wieder gemeinsam auf dem Weg zu den Wainui Falls…

rad Nord - Neuseeland - Golden & Tasman Bay - Wainui Falls 2017

Hmmm…. war ich hier nicht schon mal…?

Tipp: Kurz vor der Abzweigung zur Wainui Bay geht es rechts zu den Wainui Falls. Die knapp dreieinhalb Kilometer geht man in einer bis eineinhalb Stunden hin und zurück. Und man wird am Ende mit einem schönen Wasserfall belohnt. Nur aufgepasst: die Sandflydichte ist hier recht hoch – am besten nie lange stehen bleiben! 😉    

Tasman & Golden Bay – eines unserer persönlichen Highlight in Neuseeland

Dreimal waren wir bisher in dieser Region und sind jedesmal wieder mit einem weinenden Auge von dort abgefahren. Diese Gegend ist schon ein ganz besonderes Fleckchen Erde mit einem wunderbaren Klima und einer Vielfalt, die selbst für Neuseeland einmalig ist.

Auch auf unserer nächsten Reise nach Neuseeland, werden wir dorthin zurückkehren – da sind wir uns ganz sicher. Zu groß ist die Sehnsucht nach der Tasman & Golden Bay und den vielen lieben Menschen und Freunden, die dort ihr Zuhause haben (worum wir sie schon ein wenig beneiden!).

10 Kommentare

  1. Pingback: Golden Bay: Neuseeland-Roadtrip ans Ende der Welt

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  3. Christoph

    Vielen vielen Dank für die tollen Tipps zur Golden Bay. Sitze gerade am Campingplatz in Nelson und plane meine Weiterreise in die Golden Bay😊
    Ich bin schon das vierte Mal in Neuseeland und leider schafft man nie alles was man sehen will. Bisher habe ich an der Golden Bay auch nie mehr als 2 Tage verbracht und habe mir diesesmal vorgenommen länger zu bleiben. Deine Bilder überzeugen mich aufjedenfall davon!😊
    Ich bin echt immer wieder froh über die vielen tollen Tipps , die man von Bloggern wie euch bekommt. Dafür einfach mal ein Riesiges Dankeschön!! Und Außerdem ist es einfach schön zu wissen, das so viele andere Leute gibt, die Neuseeland so lieben wie ich❤️🇳🇿

    • Hallo Christoph!
      Sehe deinen Kommentar erst jetzt. Nehme an, du bist bereits in der Golden Bay – dem schönsten Teil Neuseelands wie wir finden! Ich hoffe, du hast eine ganz tolle Zeit dort. Gerne wären wir auch gerade da…
      Es freut mich, dass dir unsere Tipps und die Bilder gefallen haben. Ich möchte gleich mal das Dankeschön zurückgeben. Das Feedback und der Austausch mit Lesern macht beim Bloggen sehr viel Spaß und motiviert, mehr zu schreiben.
      Viele liebe Grüße nach Neuseeland!
      Hartmut

  4. Gabriele

    Liebe Jenny !
    Oh das sind schöne Bilder . Ich und mein Mann wollen dort auch wieder hin um zu schauen dort vielleicht irgendwann zu leben ,also auswandern . Könntest Du Dir das auch vorstellen ?
    Das ist ja ein großer Schritt und daher interessiert mich Deine Meinung dazu . LG Gaby

    • Liebe Gaby,
      freut mich, dass dir unsere Bilder gefallen. Ist ja auch eine wunderschöne Ecke Neuseelands. Wenn du wirklich Jennys Meinung dazu hören möchtest, solltest du aber direkt unter ihrem Kommentar kommentieren, damit sie die Frage auch erreicht (oder noch besser direkt über ihren Neuseelandblog)!
      LG aus Schweden,
      Hartmut

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  7. Ist das schön! Und der beste Beweis dafür, wie viel besser es ist, sich mit mehr Zeit auf weniger Neuseeland zu konzentrieren. Wir haben in der Golden Bay gerade mal zwei ganze Tage gehabt, im Abel Tasman nicht viel mehr. Und viel von dem, was ihr gemacht habt, mussten wir mit blutenden Herzen aufs nächste Mal verschieben…

    Liebe Grüße von der Interislander-Fähre!
    Jenny

    • Liebe Jenny,
      weniger ist ja bekanntlich mehr… aber es ist schwer, sich gegen eine bestimmte Region zu entscheiden. Man hat ja immer Angst, etwas zu verpassen. Letztendlich glaube ich aber auch, dass es besser ist intensiv zu reisen als zu schnell.
      Ich denke, ihr kommt sicherlich wieder, und dann könnt ihr ja nochmal in die Golden Bay fahren. Wir werden es ganz sicher wieder tun, gemäß dem Wahlspruch aller guter Dinge sind mindestens vier!! 😉
      LG aus dem Norden und noch eine gute und intensive Zeit!
      Hartmut

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