Vor viereinhalb Monaten haben wir in Auckland wieder unsere Koffer gepackt. Die Kinder hatten gerade ihren letzten Schultag hinter sich gebracht gehabt, und ich hatte mich von meinen neuseeländischen Kollegen in der Klinik verabschiedet. Unsere Wohnung war ausgeräumt, die Taschen gepackt und ein paar Dinge hatten wir bei Freunden in Northshore untergestellt. Unsere Vermieterin hatte am Vormittag die Wohnung abgenommen und meinte nur, wie sollten doch die Wohnungstür einfach zuziehen, wenn wir gehen (sie musste nämlich dringend zum Cricketspiel ihrer Tochter…).
Und so machten wir uns nach knapp vier Monaten Familienauszeit in Neuseeland Mitte April auf den Weg zum Flughafen in Auckland und auf den Weg zur Südinsel, um Neuseeland im Herbst zu erleben.

Kia Ora auf der Südinsel!
Ein Wiedersehen mit Christchurch
Wie bereits vor sieben Jahren war Christchurch der Startpunkt unseres Campervanroadtrips. Doch bevor wir uns im Campervan auf den Weg machten, wollten wir uns zumindest ein wenig in Christchurch umsehen. Hatten wir die Stadt doch vor über sieben Jahren, aber vor allem vier Wochen vor dem verheerenden Erdbeben im Februar 2011 besucht.
Wir trafen auf eine recht veränderte Stadt, die wir einen Tag lang per Fahrrad erkundeten. Wir waren geschockt vom Anblick der Kathedrale, die seit dem Erdbeben im Prinzip unberührt und dem Verfall ausgeliefert war. Und das obwohl man rundherum die Stadt wieder aufgebaut hat. Eine Dame aus Christchurch erzählte uns dann vor Ort, dass sich die zuständige Bischöfin gegen einen Wiederaufbau gewehrt hätte. Nun würde man doch für einen vollständigen Wiederaufbau planen, da die aus Kanada stammande Bischöfin ja nun an jenem Tag in den Ruhestand verabschiedet werden sollte…

Zum ersten Mal auf dem Fahrrad auf der linken Seite… anfangs ungewohnt.
Christchurch ist definitiv einen Besuch wert und mehr als nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in den Süden oder Norden. Hier folgt demnächst ein gesonderter Bericht.
Highway No 1 – immer geradeaus nach Süden
Nach zwei Tagen in Christchurch startete dann endlich unsere Tour! Nach der Übernahme am Vormittag steuerten wir unseren doch ein wenig in die Tage gekommene Camper auf dem Highway Nr 1 gen Süden. Am liebsten wäre ich wie vor gut sieben Jahren ganz in den Süden gefahren, aber dafür reichte uns die Zeit diesmal nicht.
Nach Camperübernahme und Großeinkauf mussten wir erstmal noch einen recht neuen Spielplatz in der Nähe Christchurchs testen. Die Zeit dort verging wie im Fluge, so dass wir an unserem ersten Reisetag nicht mehr wirklich weit kamen und an einem kleinen Low-cost-Campingplatz in Hakatere, nicht unweit des Highway Nummer 1 übernachteten. Die Gebühren von $10/Person zahlte man vor Ort bei einem netten Caretaker. Außer uns verirrte sich an jenem Herbstabend nur noch ein Pärchen in einem kleinen grünen Camper an diese doch abgelegene aber sehr schöne Stelle.

Neuseeland im Herbst bedeutet, dass man oft alleine ist…
Am nächsten Tag ging es dann weiter auf dem Highway Nr 1 Richtung Süden. Man kann nicht behaupten, dass die Fahrt durch Canterbury zu den spektakulärsten Strecken Neuseelands gehört. Für uns war sie doch mit alten Erinnerungen behaftet, so dass doch das eine oder andere „ach schau mal, das kennen wir doch“ zu hören war.
Pinguine zum „Anfassen“
Uns war klar, dass wir es nicht bis in den Süden zur Curio Bay schaffen würden. Dort konnten wir vor 7 Jahren Pinguine beobachten, wie sie abends aus dem Wasser zu ihren Nestern kamen. Deshalb entschlossen wir uns kurzer Hand in Oamaru Halt zu machen, das unter anderem für seine Pinguinkolonien bekannt ist.
Wir waren überrascht, dass diese kleine Stadt mit rund 13 000 Einwohnern mehr zu bieten hat, als eben nur die Pinguinkolonien. Die viktorianisch anmutenden alten Bauten Oamarus gefielen uns sehr wie auch das etwas andere Museum Steampunk, eine ungewöhnliche Ansammlung von Schrott, Kunstinstallationen und vielem mehr.

Steampunk in Oamaru – Museum? Abenteuerspielplatz? Schrottplatz…? Unsere Kinder wollten hier gar nicht mehr weg!
Für den Abend hatten wir Plätze in der Blue Penguin Colony gebucht, da wir uns nicht darauf verlassen wollten, Pinguine im Hafen zu sehen, was einem ja vor allem von den Einheimischen empfohlen wurde. So fanden wir uns also am Abend mit anderen Touristen aus aller Welt, vor allem Asien, in der Blue Penguin Colony wieder. Es war ein nettes Erlebnis. Und auf dem Nachhauseweg zum Campingplatz stolperten wir auch noch fast über einen kleinen Pinguin, der direkt ausserhalb des Campingplatzes gerade an Land gekommen war.
Am nächsten Tag verließen wir Oamaru wieder – allerdings nicht ohne in der dortigen deutschen Bäckerei noch Brot und Kuchen einzukaufen. Die Bäckerei ist recht unscheinbar und liegt auch nicht richtig im Zentrum der Stadt. Der Kuchen und das Brot waren aber umso leckerer!
Neuseeland im Herbst – Indian Summer in Wanaka
Von Oamaru fuhren wir erstmal noch ein Stück weiter auf dem Highway 1 zu den weiter südlich gelegenen Moeraki Boulders. Zum einen lagen sie mehr oder weniger auf dem Weg, zum anderen wollten wir unserer Tochter nochmal zeigen, wo sie vor über 7 Jahren schon einmal gewesen war, obwohl sie sich eigentlich nicht daran erinnern konnte. Wir nahmen dann noch die Seelöwen am Shag Point mit, bevor wir ins Landesinnere abbogen und uns auf der 85 Richtung Wanaka machten.
Bei Springvale querten wir dann zum Highway 8, und nachdem wir etwas weiter nördlich über eine kleine Schotterpiste abgebogen waren, wo unter anderem Szenen von „Herr der Ringe“ gedreht worden waren (nämlich „Flight to the Ford“ und „Great East Road“) ging es dann auf direktem Weg nach Wanaka. Inzwischen war es ziemlich spät geworden, und wir mieteten uns kurzerhand auf einem Campingplatz am östlichen Stadtrand ein.
Wanaka hatten wir auch bereits 2011 einmal besucht, blieben damals aber nur für eine Nacht. Unser Ziel war es diesmal ein wenig in der Gegend um die Stadt herum zu wandern. Ausserdem war das Wetter in Wanaka sehr viel besser als am Mt. Cook, eines unser Must-dos für diese Reise, da wir bei unserer ersten Campertour durch Neuseeland nicht dort vorbei gekommen waren.

Herbst am Lake Wanaka – einfach unbeschreiblich schön!
Wie viele andere auch erklommen wir am nächsten Tag bei schönstem Herbstwetter den Roys Peak. Und auch wir legten natürlich eine kleine Fotosession am von Instagram so berühmten Spot nahe des Gipfels ein. Für eine frühe Gipfelbesteigung, um von dort oben den Sonnenaufgang zu beobachten waren wir ehrlich gesagt zu faul… inzwischen schlafen alle Familienmitglieder doch gerne etwas länger am Morgen…

Das obligatorische Foto auf dem Roys Peak!
Und da das Wetter am Mount Cook immer noch besser war blieben wir noch zwei weitere Tage im wunderschönen herbstlichen Wanaka, wo es noch eine ganze Menge kleinerer und grössere Wanderungen gibt, die der Überlaufenen zum Roys Peak in Nichts nachstehen – im Gegenteil. Wir überlegten uns kurzfristig unsere Pläne für den Mount Cook zu übergeben und noch ein paar Touren in den nahegelegenen Mount Aspiring National Park zu machen, aber dort war das Wetter auch nicht optimal und man riet uns auch davon ab, mit unserem 7 Meter langen Camper dorthin zu fahren.
Bei Sonnenschein am Mount Cook
Schweren Herzens trennten wir uns vom schönen Wanaka, nicht ohne noch in der Puzzle World vorbeizuschauen, ein Spaß für Jung und Alt. Letztendlich wollten wir aber doch endlich zum Mount Cook. So fuhren wir also auf dem Highway 8 weiter nach Norden über den Lindis Pass, der als solcher nicht wirklich zu erkennen war. Auch gab es – zum Glück – kein Schnee, was wir in den Tagen zuvor noch in unserer Wetter-App gelesen hatten.
Wir waren erst am Nachmittag in Wanaka losgekommenund so parkten wir zu vorgerückter Stunde unseren Camper bei kompletter Dunkelheit inmitten eines DOC-Platzes.
Am Morgen wollten wir eigentlich nur schnell wieder weiterfahren (der DOC-Platz war nicht besonders ansprechend und die Toiletten eklig dreckig), weshalb wir uns ohne Frühstück auf den Weg machten und erst wieder anhielten, als wir bei schönstem Herbstwetter am südlichen Ende des Lake Pukakis angekommen waren. Dort wurde dann erstmal gefrühstückt, während nebenan auf dem Parkplatz immer wieder große Busse voller asiatischer Reisegruppen einen kurzen Fotostopp einlegten. Wir genossen unser leckeres Frühstück und die wunderschöne Aussicht auf den Lake Pukaki.

Auf dem Hooker Valley Track.
Unsere Schön-Wetterplanung hatte uns mal wieder nicht im Stich gelassen, und das „Abwarten“ in Wanaka hatte sich gelohnt. Das Regenwetter der letzten Tage war inzwischen einem Hoch gewichen, und so konnten wir am Nachmittag bei schönstem Sonnenschein den Hooker-Valley-Track wandern und den Mount Cook bzw. Aoraki wie er eine Maori heisst in seiner vollen Pracht und aus „nächster Nähe“ bewundern.
Abgehoben am Mount Cook/Aoraki
Schon lange hatten wir von einem Hubschrauberflug am Mount Cook geträumt. Wir entschlossen spontan, uns diesen Spass zu gönnen. Und so buchten wir vier Plätze auf dem letzten Flug, der an diesem Nachmittag vom Mount Cook Aerodrome starten sollte. Leider verzögerte sich unser Abflug um eine gute halbe Stunde, so dass die Sonne bereits hinter den Bergen verschwunden war, als unser Heli endlich abflugbereit gewesen wäre. Nach einer kleineren Diskussion mit dem Personal vor Ort, konnten wir auf den nächsten Tag umbuchen.
Da wir früh raus mussten, entschlossen wir uns kurzerhand „direkt um die Ecke“ an der White Horse Hill conservation Campsite zu übernachten. Diese „Notlösung“ entpuppte sich als ein echter Glücksgriff. Auch wenn die Campsite jetzt nicht super gemütlich war, so war doch der Ausblick auf den unglaublichen Sternenhimmel der Südhalbkugel fantastisch dort.
Nach dem Abendessen machten wir uns bei Dunkelheit noch auf den Weg zu einem nahegelegenen Lookout. Wir stolperten dabei regelrecht über einige Opossums (zur Abwechslung mal nicht plattgefahren sondern höchst lebendig!!), was unsere Jüngste anfangs gar nicht so toll fand… wir wurden aber am Ende mit einem wunderschönen Sternenhimmel belohnt!
Nach einer kalten Nacht mit Temperaturen knapp unter null Grad ging es früh zum nahegelegenen Flughafen. Auch heute war das Wetter wieder erstklassig. Als erste Passagiere an diesem Morgen bestiegen wir zum ersten Mal in unserem Leben gemeinsam einen Helikopter (bei unserem Rettungsflug in den Alpen vor einigen Jahren, waren wir ja nie im Helikopter – zählt also nicht!). Der Rundflug mit Landung auf dem Franz-Josef-Gletscher war ein unvergessliches Erlebnis, das nur schwer in Worte zu fassen ist!

Heliflug am Mt Cook!
Stargazing am Lake Tekapo
Vom Mount Cook fuhren wir weiter gen Osten zum Lake Tekapo. Vom Stargazing infiziert, wollten wir dort nämlich an einer professionellen Tour am Mount John Observatory teilnehmen. Also buchten wir uns für diesen Abend dort ein. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir doch zu unserem Entsetzen, dass irgendeine übel riechende Flüssigkeit unter dem Armaturenbrett ausgetreten war. Nach Diskussionen mit dem Kundendienst unseres Campervermieters fuhren wir in Tekapo zu einer Werkstatt, die uns aber empfahl nach Christchurch zurück zu fahren, um den Camper schnell wieder flott zu machen.
Wir genossen am Abend aber erstmal erneut den wunderschönen Sternenhimmel, wenngleich inzwischen ein paar Wolken aufgezogen waren. Endlich erklärte uns mal jemand, was wir in den letzten Wochen und Monaten alles am Himmel gesehen hatten. Das Kreuz des Südens finden wir seitdem immer auf Anhieb.
Fliegender Camperwechsel Nr 1
Am Morgen machten wir uns also wieder auf den Weg nach Christchurch. Unser Weg führte uns wieder zurück auf den etwas langweiligen Highway Nr 1, doch fuhren wir diesmal nordwärts. Und so kam es, dass wir nach ein paar Stunden bereits wieder in Christchurch ankamen, wo wir erst vor gut einer Woche aufgebrochen waren. Und das noch einen Tag vorm ANZAC-Day, einem neuseeländischen Feiertag.

Zurück in Christchurch zur Camperreparatur
Der Besuch bei unserem Campervermieter war eher unerfreulich, da wir ja inzwischen eine recht lange Liste mit Mängeln hatten. Nach einigem Hin und Her wurde unsere Batterie ausgetauscht. Ausserdem zeigte sich, dass die Flüssigkeit aus der Klimaanlage ausgelaufen war, was natürlich nicht sofort repariert werden konnte. Also mussten wir schnell den Camper wechseln und alles (oder zumindest fast alles) aus unserem Camper in den „neuen“ Camper einräumen. Inzwischen war es schon recht spät geworden, und die Angestellten wollten wohl alle nach Hause ins „Wochenende“, so dass wir am Ende alleine auf dem Gelände des Campervermieters waren. Wir räumten noch in Ruhe unseren Einkauf ein, bevor wir dann das Tor hinter uns schlossen, um dann bei einbrechender Dunkelheit Christchurch wieder den Rücken zu zukehren.
Nach sieben Jahren endlich zum Arthur’s Pass
Wir kamen an jenem Abend im April natürlich nicht mehr so weit (die Dämmerung kommt ja immer recht früh), und parkten unseren neuen Camper bei Dunkelheit auf einem kleinen low-cost Campingplatz nordwestlich von Christchurch am Highway 73. Der Platz war wirklich ein Glücksgriff. Das direkt nebenan liegende Feld eignete sich hervorragend zum Stargazing (obwohl uns bei der Dunkelheit ein wenig mulmig war, und die Kinder Angst davor hatten, dass plötzlich irgendein gefährliches Tier aus der Dunkelheit auftauchen könnte…).
Frühstück gab es am nächsten Tag draußen in der Sonne, die trotz der Jahreszeit noch gut wärmte.
Von hier aus ging es dann am nächsten Tag weiter in Richtung Arthur’s Pass. Natürlich machten wir auch Halt bei Castle Hill, der wohl berühmtesten Kalksteinansammlung südliche des Äquators. Hier sind unter anderem Szenen für die Chroniken von Narnia gedreht worden. Am nicht weit entfernten Cave Stream Scenic Reserve machten wir heute unseren Mittagsstopp. Ich muss gestehen, dass die Versuchung groß war, durch den unterirdischen Fluss zu waten, was wir uns aber am Ende mit den Kindern dann doch nicht trauten. Die Nacht verbrachten wir auf einem einfachen DOC-Platz einige Kilometer vor dem Arthur’s Pass.

Unser Übergangscamper auf einem einsamen DOC-Platz im Arthur’s Nationalpark
Als wir unsere dreimonatige Reise vor sieben Jahren planten, hatte ich eigentlich keine großen Vorstellungen davon, was ich mir so anschauen wollte. Eine Überquerung des Arthur’s Pass sollte aber unbedingt ein Teil unserer Reise sein. Wie auch der Besuch des Mount Cooks wurde aber damals nichts draus. Mir war klar, und auch meiner Familie, dass wir da diesmal nicht drum herum kommen würden.
So fuhren wir als weiter gen Norden, überquerten den Pass, nach einem kurzen Stopp mit einem Kea Encounter. Dann führte uns unser Weg immer weiter nach Nordwesten, über die Arnold Valley Road auf den Highway 7, wo wir in Greymouth wieder auf die Küste trafen. Bei bestem Wetter ging es an der Küste entlang, mit einem kurzen Stopp an den Pancake Rocks, die wir vor sieben Jahren nur im strömenden Regen erlebt hatten. Weiter im Norden hielten wir dann in Westport für die Nacht an, wo wir einen schönen Stellplatz am Strand fanden. Umgeben von kleineren Sanddünen, einigen neugierigen Wekas und Hühnern verbrachten wir zusammen mit einigen anderen Campern eine ruhige Nacht.

Eigentlich macht es ja erst richtig Spaß, wenn man ab und zu auf ‚gravel‘ fahren darf!
Camperwechsel die Zweite
Für den nächsten Tag hatte sich unser Campervermieter gemeldet, da sie unser inzwischen repariertes Fahrzeug wieder zurücktauschen wollten. Gegen zehn Uhr vormittags trafen wir uns dann mit einem älteren Herrn am New World in Westport, der uns unser altes Gefährt brachte. Er war bereits mitten in der Nacht in Christchurch losgefahren, um pünktlich da zu sein. Also mussten wir wieder alles umpacken (zum Glück gab es zumindest bei jedem Camperwechsel immer frische Bettwäsche!!) und setzten danach unsere Fahrt in „Gamla Bettan“ (Schwedisch für „die alte Betta“) – wie wir unseren Camper liebevoll nannten – fort. Eigentlich wäre ich ja gerne noch ein Stück weiter nach Norden gefahren bis zum südlichen Ende des Kahurangi National Park, aber dafür fehlte uns einfach die Zeit – leider.
So ging es für uns auf dem Highway Nr 6 wieder in die östliche Richtung entlang der Lower und Upper Buller Gorge und mit einem kleinen Abstecher zu den Maruia Falls in den Nelson Lake National Park. Hier verbrachten wir eine Nacht ganz alleine auf einem kleinen einfachen DOC-Platz, der Teetotal Campsite beim Lake Rototti. An dessen Ufern waren wir am Nachmittag noch ein wenig entlang gewandert und hatten uns an der Vielzahl der Vögel, die es dort vor allem zu hören gab erfreut, kämpften aber auch gleichzeitig mit den unzähligen Sandflies um uns herum.

Lower Buller Gorge Scenic Reserve
Off the beaten track – Motueka Valley Highway
Seit wir die Westküste am Vortag verlassen hatten, wurde es immer einsamer auf den Straßen. Das änderte sich auch heute nicht, als wir kurz nach Saint Arnaud auf kleinen Straßen nach Norden abbogen, um dann bei Kohatu auf den Motueka Valley Highway zu treffen. Obwohl das Wetter nun wirklich langsam so richtig herbstlich wurde, und es immer auch wieder regnete, genossen wir die Fahrt durch das herbstliche Neuseeland.
In Tapawera, irgendwo im Nirgendwo, machten wir einen Pit-stop in einem kleinen Juwel neuseeländischer ländlicher Gastronomie. Hier unterhielten wir uns eine ganze Weile mit einem älteren Herrn, der in der Nähe auf eine Farm lebte und uns einiges über die Gegend dort erzählte. Wir wünschten, noch mehr Zeit zu haben, um diesen schönen und wie uns schien etwas vernachlässigten Teil Neuseelands zu erkunden.
Bei Freunden am Abel Tasman
Der Regen nahm nun immer mehr zu, was uns aber gar nicht störte, da wir ja geplant hatten an jenem Tag noch bis hinter Motueka zu fahren, um Freunde in der Nähe von Kaiteriteri zu besuchen. Die Gegend um Motueka mit dem Abel Tasman Nationalpark gleich um die Ecke und die Nähe zu Nelson und zur Golden Bay liegt uns ganz besonders am Herzen. Würden wir nach Neuseeland auswandern – und sei es nur auf Zeit – könnten wir uns auch vorstellen, in diese Gegend zu ziehen.
Zum dritten Mal in diesem Teil Neuseelands genossen wir erstmal ein paar faule Tage außerhalb unseres Campers und störten uns auch nicht am vielen Regen und den Wolken, die an diesen Tagen über den Takaka Mountains hingen.
Für uns waren die erholsamen Tage bei unseren Freunden genau der richtige Abschluss unser Zeit auf der Südinsel Neuseelands. Bei wieder wunderschönem Wetter fuhren wir nach einigen Tagen über Nelson weiter nach Picton, von wo aus wir auf die Nordinsel übersetzen.
Dort setzten wir unseren Roadtrip in Neuseeland im Herbst fort – noch hatten wir ja 14 weitere Tage im Camper. Und wie auch bereits im Januar hatten wir eine schöne Überfahrt (diesmal sogar ohne allergische Reaktion!), nur leider wieder ohne Delphine oder Wale. So sehr wir uns auch anstrengten, es gab keine große Fische zu sehen.
Und wenn wir auch die Südinsel mit einem weinenden Auge verließen, freuten wir uns sehr auf kommenden zwei Wochen auf der Nordinsel (Fortsetzung folgt).

Roadtrip, Baby. Bereits in den ersten Tagen unserer Campervanreise auf der Südinsel wurden wir wettermäßig wirklich verwöhnt!! Neuseeland im Herbst rules!
Hallo Hartmut,
dein Artikel hat viele Erinnerungen an meine Reisen durch Neuseeland 2011 und 2015 wach werden lassen. https://www.thomasguthmann.de/category/weltreise/laender/neuseeland/ Es ist einfach ein großartiges Land, vor allem die Südinsel und dort Wanaka. Für mich die mit Abstand schönste Region.
Schade, dass so viel Zeit wegen eurem reparaturbedürftigen Camper drauf ging. Ohne dies hättet ihr bestimmt die ein oder andere Ecke noch entdecken können.
Sonnige Grüße aus dem Rhein-Main-Gebiet
Thomas
Lieber Thomas,
du hast Recht, NZ ist und bleibt ein wunderschönes Land, wenngleich sich nicht alles zum Besseren entwickelt hat in den letzten Jahren… und leider sind wir Touristen da teilweise mit daran Schuld. Nichtsdestotrotz werde wir sicherlich immer wieder nach NZ zurückkehren. Und wenn ich deine Berichte lese und deine Bilder sehe, bekomme ich gleich wieder Sehnsucht!!
Zum Glück hat uns der kaputte Camper letztendlich nur 2 Tage Zeit gekostet. Aber natürlich hätten wir diese lieber anders genutzt.
Herbstliche Grüße aus Schweden,
Hartmut
Hallo Hartmut,
super tolle Reise die ihr in Neuseeland gemacht habt! Jetzt sind wir (meine Frau und die beiden Jungs) am überlegen, ob wir in der Elternzeit nach Neuseeland reisen. Die beiden Jungs sind zum angedachten Zeitpunkt (März, April 2019) 2,5 Jahre und 1 Jahr alt.
Ich hätte explizit eine Frage zum Camper. Welchen Anbieter habt ihr gewählt bzw. welchen könnt ihr empfehlen?
Freue mich auf deine/eure Rückmeldung!
Viele Grüße,
Simon
Hallo Simon,
da habt ihr ja tolle Pläne! Ich schreibe euch gerne bezüglich eurer Frage des Campers. Will ja keine Schleichwerbung machen, haben bisher auch erst zweimal Camper in NZ gemietet (den auf dem Bild in diesem Beitrag) und in dem über unsere Reise vor 7.5 Jahren.Ich schreibe euch ne Mail 😉
Hartmut