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Familienzuwachs – ab sofort sind wir zu fünft!

Ja, wir haben es geschafft! Nach einer langen, und teilweisen schwierigen Zeit, sind wir nun nicht mehr nur zu viert – inzwischen sind wir zu fünft!

Eine Zeit lang zweifelten wir ja, ob es noch klappen würde. Der Wunsch bestand schon länger, aber wurde erst so richtig real als wir im vorigen Sommer zu viert durch die Weite des amerikanischen Südwestens fuhren. Am Ende mussten wir auch meine liebe Frau nicht überreden, wurde sie dann doch von dem Gedanken und der Begeisterung mitgerissen. Sie war letztendlich sogar die treibende Kraft.
Die ersten Monate waren ungewiss, aber als dann die erlösende Nachricht kam, dass es doch noch was werden sollte, freute sich die gesamte Familie sehr. 

Wer jetzt denkt, dass wir Mittvierziger noch einmal Eltern geworden wären, den müssen wir dann doch enttäuschen. Auch haben wir keinen Vierbeiner bei uns aufgenommen, wenngleich unsere Kinder das sehr gerne hätten… Nein, unser neustes Familienmitglied ist ein eigener Campervan – lange schon hatten wir mit dem Gedanken gespielt, aber immer wieder verworfen. Viel zu groß, viel zu teuer… wir verreisen ja viel lieber mit dem Flieger. Ist einfacher und bequemer, und man kann in ferne Länder reisen. Tun wir das wirklich? Zumindest ich tue mir ja recht schwer mit längeren Flügen, vor allem wenn es zu Turbulenzen kommt… und dann die Umwelt… ohne es genau ausgerechnet zu haben, können wir sicher viel Sprit verfahren bis wir auf die vergleichbare Menge Kerosin kommen, die ein elfstündiger Transatlantikflug für vier Personen verursacht.

Die Suche nach einem Campervan

Gesagt getan, durchforschten wir über Wochen das Internet nach gebrauchten Campern. Da wir keine zwei Autos haben wollten, musste der Camper natürlich auch alltagstauglich sein. Somit schieden die meisten Campervans schon mal aufgrund ihrer Größe aus, vor allem so ein großer Luxuscamper wie wir sie letzten Sommer in USA gesehen hatten, wollten wir wirklich nicht haben. Also musste ein Bulli her! T1, T2, usw bis zum heutigen T6… eine Wissenschaft für sich. Im Internet fanden wir nur superteure VW Californias in Deutschland. Hier auf dem schwedischen Markt sah es mau aus. Dann stießen wir auf eine Angebot der kleinen Firma Camper King im südlichen Blekinge, die gebrauchte VW Transporter zu Campingbussen ausbaut. Nun wurden wir aktiv und nahmen Kontakt zum Chef des Unternehmens, Manne (eigentlich Pär!) auf. Das war irgendwann im letzten Herbst. Der Kontakt verlief sehr freundlich und professionell, und als wir nach dem Jahreswechsel auf unserer Heimreise von Berlin waren, fuhren wir kurzerhand vom Flughafen in Kopenhagen mit dem Zug nach Mörrum, wo Manne und seine Angestellten ihren kleinen Betrieb haben, anstatt direkt nach Hause zu fahren. Manne war uns von Anfang an sympathisch und wir schauten uns zwei Wagen bei ihm an. Was wir sahen gefiel uns gut, so dass wir kurz darauf per email einen Vertrag über einen VW Campingbuss abschlossen, somit gab es kein Zurück mehr!

Nun galt es einen geeigneten Wagen zu finden, was sich schwieriger gestaltete, als anfangs angenommen. Ein T4 war uns zu alt, ein T6 zu neu und damit zu teuer. Außerdem sind Manne & Co. auf T5 spezialisiert. Entweder war der Wagen zu alt (ab Baujahr 2010 gab es beim T5 eine Art Modellwechsel), war zu viel Kilometer gelaufen oder eben einfach zu teuer… Eigentlich sollte der Wagen bereits zu Ostern fertig gewesen sein, und wir wollten damit nach Nordnorwegen und -schweden fahren, aber die geplante Reise mussten wir leider wieder abbuchen, und es ging stattdessen nach Norddänemark, wo es uns ja auch sehr gut gefiel.
Kurz vor Ostern kam dann die erlösende Nachricht – Manne hatte endlich einen Wagen gefunden, der unseren Wünschen am ehesten entsprach. War wohl mal ein Baustellenfahrzeug oder so etwas ähnliches mit verstärktem Fahrwerk, Allradantrieb und Standheizung (perfekt für skandinavische Wetter- und Straßenverhältnisse!!). Ein paar Kompromisse muss man natürlich bei einem Gebrauchten immer machen, aber im großen und ganzen entsprach der Wagen unseren Wünschen (unser Sohn hätte am liebsten die ganzen original Blinklichter behalten 🙂 ).

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Das Auto im Originalzustand

Nun sollte es ja eigentlich nur noch ein bis zwei Wochen dauern, da alle Materialien bereits bestellt und teilweise geliefert waren…, aber weit gefehlt! Der Liefertermin wurde wochenweise verschoben… aus unterschiedlichen Gründen, allein in der Lackiererei stand der Wagen gute zwei Wochen über das Himmelfahrtswochenende…

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Erstmal wurde das Meiste rausgerissen

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Die Inneneinrichtung wird angepasst.

Unser VW Camper ist fast fertig!!

Unser VW Camper ist fast fertig!!

Aber nun endlich, seit gut einer Woche ist also unser neues Familienmitglied bei uns zuhause angekommen. Der 4aufeinenstreich-Vater war bei der Ankunft gerade in Island, so dass es leider keine gemeinsame Begrüßung gab.

Und nun kommt die Kennenlernphase. Der Bus muss auf seine Alltagstauglichkeit getestet werden, aber – viel wichtiger – ob er uns auch als rollendes Zuhause dienen kann. Im Alltag fahren wir sowieso extrem wenig Auto, die meisten Strecken innerhalb der Stadt legen wir mit dem Fahrrad zurück.
Alles muss nun seinen Platz finden, und wir natürlich auch. Wer schläft wo ist nur eine der vielen Fragen, die in den nächsten Tagen und Wochen beantwortet werden muss. Und die große Frage ist natürlich, ob wir uns auf so kleinem Raum überhaupt zu recht finden und uns nicht nach kürzester Zeit gegenseitig auf den Keks gehen. Unsere bisherigen Campererfahrungen haben wir ja in relativ großen Campervans gemacht, nun müssen wir mit ca 2×6 m Fläche auskommen (inklusive Gepäck und täglichem Umbauen)… somit ist das Projekt VW Camper auch ein großes Familienprojekt für uns. Zum einen ist da der Wunsch nach mehr Mobilität und Spontanität auf Reisen, zum anderen aber auch die Möglichkeit (oder Notwendigkeit) als Familie näher zusammenzurücken – im wörtlich wie übertragenen Sinne. Und das sehen wir im Grunde sehr positiv. Unsere Kinder werden mit zunehmenden Alter immer unabhängiger, ein Entwicklung, die wir im Grunde positiv sehen und die ganz klar erwünscht ist. Auf der anderen Seite sehnen wir uns auch nach mehr Nähe und vor allem gemeinsamer Zeit, die uns im Alltag doch immer wieder abhanden kommt.

Im Moment freuen sich alle auf die neuen Möglichkeiten, die sich uns mit dem Bus auftun. Gerade bei uns in Schweden ist es ja extrem einfach, sich irgendwo in der freien Natur ein schönes Plätzchen zum Übernachten zu suchen. Ob sich das ganze für uns lohnt, können wir im Moment noch nicht sagen. Ganz billig war der Bus natürlich auch nicht, obwohl gebraucht und bereits ein paar Jahre alt mit recht vielen gefahrenen Kilometern. Der an unsere Wünsche angepasste Ausbau hatte aber seinen Preis. Locker hätten wir dafür eine längere Reise machen können, und unsere Liste mit entsprechenden Wunschzielen ist bekanntlich lang… auf der anderen Seite wollen wir uns aus verschiedenen Gründen in nächster Zeit doch eher in Europa bewegen. Hier gibt es auch sehr viel zu entdecken, extrem viel, was wir nicht kennen. Und sollten wir nach ein paar Monaten einsehen, dass das doch nichts für uns ist mit so einem Bus, muss er wohl wieder verkauft werden.

Mit dem VW Camper auf Gotland

Mit dem VW Camper auf Gotland

Jetzt heißt es aber erstmal auf zu neuen Ufern bzw. Zielen. Auch diese Liste ist recht lang. Und einen Namen brauchen wir ja auch noch für unseren Bus. Namensvorschläge werden deshalb auch dankend angenommen! Nur rein damit in die Kommentare…

29 Kommentare

    • Vielen Dank, Daniel! Wir freuen uns gerade sehr an unserem kleinen Bus. Die ersten kurzen Trips liegen hinter uns, und wir haben uns ganz gut auf den wenigen Quadratmetern arrangiert. Wir hoffen, dass wir noch richtig viele schöne Reisen zusammen in diesem Bus machen werden. Vielleicht auch mal eine so große Reise, wie ihr sie plant…! Dafür wünschen wir euch viel Glück und Erfolg, und wir werden werden natürlich zumindest virtuell mitfahren!

    • Hallo Paul, vielen Dank für deinen Kommentar! Ein Roadtrip mit Auto & Zelt ist auch super! Haben wir auch schon gemacht. Wenn wir mit unserem VW-Camper neben den großen WoMos stehen, kommen wir uns gar nicht so Deluxe vor… ist eben alles relativ. Trotzdem sind wir bisher in unserem VW-Camper sehr glücklich und freuen uns bereits auf den nächsten Trip!

  1. Eva

    Super! Den könnten wir für uneren Sommerurlaub gut gebrauchen.Wir fahren auch mit dem Bus, der ist aber leider nicht ausgebaut und Hubdach hat er auch keines, deswegen kommt das olle Zelt noch mit.

    • Bus und Zelt ist ja auch keine schlechte Kombo, Eva. Wir sind gerade dabei erste „Gehversuche“ mit unserem neuen Bus zu machen und sind bisher sehr zufrieden, auch wenn es ab und zu ein wenig eng wird. Das Hubdach ist natürlich schon sein Geld wert, so dass man aufrecht stehen kann und einfach das Gefühl hat, mehr Platz zu haben als eigentlich da ist!! Wo geht es denn hin im Sommer?
      LG
      Hartmut

  2. Gratuliere zu eurem Nachwuchs… Wir haben ja nur Erfahrung mit den großen Ami-Wohnmobilen der XXL Ausmaße und kann eure Bedenken bzgl. der Enge verstehen. Aber Europa mit all den schönen Ecken zu erkunden klingt auch verlockend. Nachdem wir nun 3 Jahre das Land der großen Freiheit bereist haben, stelle ich doch auch fest, wie schön es in der Heimat ist. Ich freue mich auf viele abenteuerliche Reiseberichte von euch.
    LG Sabine

    • Oh ja, vielen Dank Sabine, die XXL-Varianten haben wir letzten Sommer ja auch Bestaunen können… wären uns dann doch ne Nummer zu groß, zumindest hier in Europa. Allerdings sieht man zumindest bei uns in Schweden auch immer mehr von diesen Exemplaren.
      Wir werden wie gesagt mal sehen, wie wir uns so in dem kleinen Bus zurechtfinden… Europa ist toll, finden wir auch, und es gibt noch so viel zu sehen! Also, LOS GEHT’S!!!!

      • Moin Moin!

        In Island sieht man zwar sehr sehr viele von den kleinen Campern rumflitzen, aber wir haben mittlerweile auch viele von den Ami-Truck-Campern gesehen. Entweder ein Pickup mit Wohneinheit drauf oder total umgebaut auf Basis eines F-XYZ … Kaum zu glauben, dass diese Camper es hier über manche Straßen schaffen … Ganz zu schweigen, dass vergangene Woche bei Stürmen ein paar von den Dingern umgekippt sind.
        Dein Bulli ist da tausendmal besser!!!

        Bis bald

        TM

  3. Hey Hartmut!

    Was für ein toller Camper! Ihr werdet sicherlich viel Spaß haben. Bei schlechtem Wetter wird es eben gemütlich. So war es zumindest bei uns im Caddy-Camper.
    Mein Tipp ist, dass die Kids sich oben einnisten werden. Hätte ich als Kind zumindest so gemacht – eine Art kleines Baumhaus auf Rädern.

    Bis bald, liebe Grüße

    TM

    P.S.: Woher habt ihr euch denn das fünfte Paar Füße geborgt?

    • Hallo Thomas,
      ja, wir verlassen uns auch auf den Gemütlichkeitsfaktor bei Regen… 🙂 Die Kids wollen auf jeden Fall oben schlafen, haben sie schon lange angemeldet. Wir werden sehen. Der Vorteil vom Bett oben ist, das es länger ist als das Bett unten… naja, wir müssen uns erstmal ein wenig zurechtruckeln. Bis bald und LG Hartmut
      PS: Wir haben uns sogar zwei Paar Füße geborgt… einer musste ja auch noch das Foto machen… 🙂

      • Moin!

        Hört sich ja fast so an, als wollten die Eltern das Baumhaus auf Rädern testen … Natürlich nur weil das Bett größer ist 😉

        Liebe Grüße

        Thomas

        P.S.: Ich dachte, dass super Reisestativ und der Selbstauslöser haben das Foto gemacht 🙂

        • Na schauen wir mal, im Moment testet der Sohn ganz alleine das Baumhaus… und das mit dem Stativ und Selbstauslöser hätte vielleicht klappen können, aber da wir uns eh ein Paar Extrafüße leihen mussten… 🙂

  4. Willkommen in der Bulli-Gemeinde! Das Warten hat sich ja gelohnt, sieht richtig schick aus euer rollendes Zuhause! Soweit ich das auf dem Foto mit der geöffneten Seitentür erkennen kann, ist eure Aufteilung sehr ähnlich wie bei uns. Auf die Seitenfenster in eurem Dachzelt bin ich ja ein bisschen neidisch, wir können nur nach vorne raus gucken ;-p Bin gespannt, wo euch eure Touren hinführen und wie schnell ihr euch eingelebt hat.
    Viele Grüße!

    • Vielen Dank, Julia! Ja, wir sind auch sehr gespannt, wie das alles so werden wird und wohin wir mit dem Bus noch reisen werden. Die drei Fenster im Dachzelt sind schon super; man bekommt sowohl recht viel Licht als auch Luft in den Wagen. Es gibt sogar ’ne sogenannte „Scenic View“, bei der man fast das gesamte Zelt wegnehmen kann… total gut für ne Safari um Tiere zu beobachten!!!! 🙂
      LG Hartmut

  5. Glückwunsch zum neuen Familienmitglied. Ich bin hin und weg. Sooo einen will ich auch haben wenn ich mal groß bin. Ich hab 12 Monate in Australien in so einem Kasten gelebt und träume seitdem davon, daß irgendwann nochmal zu wiederholen. Ich wünsche Euch viel Spaß und Freude damit. LG/ Nadine

    • Vielen Dank, Nadine! Na also, wenn du es in so einem Ding 12 Monate ausgehalten hast, sollten wir zu viert ja zumindest einige Wochen darin überstehen!! Wir sind jedenfalls ganz glücklich und sehr gespannt, wie das alles so werden wird. LG Hartmut

  6. Ich werde das Auto ja nächsten Monat in Deutschland zu sehen bekommen. Bin gespannt! 🙂
    Meine Namensvorschläge wären:
    Roadstar (der Star auf den Straßen).
    Trav(e)y (von travel).
    Oder einfach Homy – euer Zuhause unterwegs.
    Werde mir noch einmal Gedanken machen…
    Lieben Gruß
    Elisabeth

  7. Glückwunsch zum Familienzuwachs! 🙂 Da werd ich glatt neidisch, auch wenn ich eigentlich gar kein Roadtripfan bin. Aber Campervans und Wohnmobile haben mich irgendwie trotzdem schon immer gereizt. Wie gut ist das, sein zuhause einfach immer dabei zu haben und hinfahren zu können, wo man will.
    Mein erstes Auto, ein kleiner dunkelgrüner Lupo, hieß übrigens Hubi. 🙂

  8. weltwunderer

    Ui, ist der knuffig. Mit dem kommt ihr sicherlich gut herum – ich drücke euch aber die Daumen, dass ihr kein Regenwetter habt. Zu viert wird es da drin sicherlich schnell eng…

    Mein Namensvorschlag: Ingvar, wie der Ikea-Chef. Immerhin habt ihr jetzt eine selbst ausgebaute Schweden-Bude 😉

    • Mal schauen, was die Familie zu Ingvar sagt… tja, der Regen wird in diesem Land leider nicht ausbleiben, damit werden wir uns schon arrangieren müssen. Aber klar, bei tagelangem Regen werden wir das Ding dann sicher vor einer JuHe oder einem Hotel oder einer anderweitigen trockenen Bleibe abstellen und lieber dort übernachten! Auch würden wir wohl eher nicht 75 Tage durch NZ damit düsen wollen… 🙂

    • Vielen Dank Gela! Ja, wir glauben auch, dass es uns viel Spaß machen wird, damit zu reisen – auch wenn es ein wenig eng werden wird (v a bei schlechtem Wetter). Aber wir melden uns bei dir, falls wir ihn doch wider Erwarten wieder loswerden wollen… aber rechne erstmal nicht damit! 😉
      LG
      Hartmut

  9. Schick! Perfekt und Glückwunsch!
    Hier zieht leider die „Regierung“ nicht mit, sonst hätte ich so ein Teil auch … aber in letzter Zeit mache ich mit Freunden immer wieder Touren mit unserem Viano, 2 OSB-Platten über die Sitze gelegt und fertig ist das Bett.
    Diese Freiheit, die einem das Bett im Auto verleiht ist einfach unbezahlbar.!

    Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Familienzuwachs! 😀

    • Danke, Marc! Wir sind im Moment auch ganz glücklich und noch voll in der Anfangseuphorie! Haben den Camper gerade 5 Tage auf Gotland getestet (allerdings nur zu zweit). In einer Woche steht dann eine neue Tour an, dann schon mal zu dritt. Bin da voll bei dir – das Bett immer dabei zu haben, gibt einem eine unglaubliche Freiheit!
      LG
      Hartmut

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